
Installation „Weib“ (2025)
Materialien: handbestickte Vintage-Tischdecken aus Baumwolle, Häkelkleid aus Baumwollgarn auf Schneiderbüste.
Weib ist eine Installation aus handbestickten Vintage-Tischdecken und einem gehäkelten Kleid aus der Kollektion "Weib" auf Schneiderbüste.
Die Tischdecken tragen in Kreuzstich eingestickte Zitate von Frauen, die Gewalt erfahren haben, auf Deutsch und Englisch. Diese Worte sind Zeugnisse von Schmerz, Überlebenswillen und die meist verborgene Realität vieler Frauen. Die Arbeit reflektiert traditionelle Weiblichkeitsideale und kritisiert deren Rollenbilder zugleich.
Durch die Verwendung von geerbten und gebrauchten Textilien, die traditionell im privaten, häuslichen Raum eingesetzt wurden, oft für festliche Anlässe oder als Wandbehang mit Sprüchen wie "Trautes Heim , Glück allein." greift die Arbeit auf eine lange Tradition der textilen Gestaltung zurück. Während diese historischen Textilien Häuslichkeit und Zartheit transportieren, setzt "Weib" einen radikalen Kontrast. Statt vermeintlicher Geborgenheit erscheinen hier Zitate wie ,,Anfangs schlug er mich nicht vor den Kindern.", Worte die Gewalt sichtbar machen, die sonst im Privaten verborgen bleiben.
Die Installation lädt dazu ein, Machtstrukturen zu hinterfragen, die private Gewalt ermöglichen und verdecken. Sie ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau in einem System, das Frauen oft nicht ausreichend schützt.
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Weib (2025) is an installation composed of hand-embroidered vintage tablecloths and a crocheted dress from the "Weib" collection, displayed on a tailor’s bust. The tablecloths bear cross-stitched quotes from women who have experienced domestic violence - in both German and English. These words testify to pain, survival, and the often hidden realities of women’s lives.
By using inherited and second-hand textiles traditionally placed in the domestic sphere, often reserved for festive occasions or decorated with slogans such as “Home sweet home”, the work draws on a long tradition of textile ornamentation. Whereas these historical objects conveyed domesticity and delicacy, Vibe offers a radical counterpoint: instead of supposed comfort, the tablecloths carry sentences such as “At first, he didn’t hit me in front of the children”, words that render visible forms of violence otherwise concealed within the private sphere.
The installation invites viewers to question the power structures that enable and obscure domestic violence. It is an artistic examination of the role of women in a system that continues to fail to protect them adequately.